Das nasse Frühjahr mit gefühltem Dauerregen lässt die Pflanzen dieses Jahr aussehen, als ob sie in einen Zaubertrank gefallen sind. Die mannigfaltigen Blüten, die knalligen Farben und die Ausmaße sind schier unfassbar für das zweite Standjahr.
Gefühlt hätte ich beim Wachsen zusehen können, aber das nasskalte Wetter verdarb einem jeglichen Aufenthalt im Garten. Lediglich zum Unkraut jäten war Garten angesagt. Genussstimmung wollte keine aufkommen.
Viele der Stauden haben sich fleißig versamt und am Anfang, als nur die Keimblätter sichtbar waren, konnte ich Freund und Feind nicht unterscheiden. Doch nach mehreren Wochen war der Blick geschulter und inzwischen lassen allein die ungewünschten Blattformen den Unkrautstecher in der Hand zucken.
Anfang Juni war Benedikt Walter vor Ort und drehte für Braun Steine eine Homestory im Gartenlabor, inklusive Interview. Ich lasse es euch wissen, wenn Haus und Hof in diesem Kontext auftauchen und hoffe, dass ich die Story verlinken darf. Ich bin selbst gespannt, was ich da der Kamera so alles erzählt habe.
Der rote Mohn aus dem letzten Jahr ist aus der Blumenwiese des Vorgartens fast gänzlich verschwunden. Er tummelt sich nun in den Fugen des Arena-Pflasters, direkt vor der Eingangstür und leuchtet fröhlich vor sich hin. Die Margariten haben das Wiesen-Zepter übernommen, ein paar Kornblumen blitzten blau verstreut dazwischen auf und pinkfarbene Lichtnelken waren die ersten Farbtupfer für die täglich gute Laune.
Die bunten Iris und auch die gelben und blauen Schwertlilien sind in diesem Jahr unglaublich schön. Das Exemplar aus der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin im Breisgau hat zum ersten Mal geblüht – zweifarbig. Völlig fasziniert bin ich vom Blauviolett des großen Storchschnabels (Geranium magnificum ‘Anemoneflorum‘). Diese Farbe zaubert Magie in das lebende Gartengemälde, so satt, so intensiv, einfach wunderschön. Zusammen mit der üppigen Katzenminze regiert zurzeit das Blau im Gartenlabor. Darüber tanzen die dunkelweinroten Blüten der Purpur-Witwenblume (Knautia mazedonia) mit einer wippenden Leichtigkeit. Geradezu gigantisch entwickeln sich die Königskerzen. In wenigen Tagen übernehmen sie das Blütenzepter, zumindest im trockenheitsverträglichen Teil der Staudenbeete.