Was braucht mein Garten, was braucht er nicht, was brauch nur ich?
Diese Fragen stellte ich mir bereits während der Ideenphase. Es war von Anfang an sonnenklar, dass ich dieses Mal auf jeden Fall eine professionelle Bewässerungsanlage installieren lasse. Doch das nötige Kleingeld war am Ende leider nicht mehr vorhanden. In Oberschwaben wird es ja eh nicht so heiß wie im Großraum Stuttgart, so die zu mir selbst gesprochenen Worte, die mich beruhigten. In der Tat stimmt diese Aussage nach wie vor, doch 32 bis 33° Celsius mehrmals die Woche sind für eine Neupflanzung eine echte Ansage. Seit Wochen stelle ich nun Abend für Abend im drei Tages-Turnus meine beiden Regner um. 60 Minuten volle Kanne, bzw. eher volle Leitung, hilft den Stauden und den großen Gehölzen beim Überleben. Selbst das Pflanzbeet auf der Südseite – mit trockenheitsresistenten Exemplaren bepflanzt – benötigt im Jahr des Anwachsens diese Unterstützung, das machten mir die Pflanzen unmissverständlich klar. Die teils leicht auf-gehügelten Abschnitte rund um den Teich trocknen besonders schnell aus. Zierapfel und Felsenbirne erhielten deshalb einen Baumsack, sonst wird das nichts, sagte mein Gärtnerherz, denn gießen auf dem Hügel funktioniert sowieso nicht. Die mehrstämmige Hainbuche, der Acer opalus und der Acer palmatum vor dem Haus kamen als erstes in diesen feuchten Genuss. Mein Versuchs- und Zukunftsbaum, eine Steineiche, ist bis zum Boden belaubt, hier liegt dann ab und an der Schlauch und tropft das rettende Nass in den Ballen.
An manch andere Ecke kommt das Wasser ebenfalls nur „zu Fuß“, denn die Beetformen rund um den Teich sind nicht auf Regnerdimensionen angepasst. Doch mittlerweile kenne ich meine bunten Mitbewohner ziemlich genau. Bin ich ab Ende April regelmäßig Beikraut zupfend durch den Bestand getigert, schleppe ich jetzt eine schwere schwarz-rote Schlange hinter mir her. So gibt es jetzt nicht nur die Paketdienst-Pfade, welche die Deutsche Bracke Tag für Tag beim Verbellen dieser fleißigen Boten tritt, sondern auch noch vorsichtig entstandene Schlauch und Gießpfade zwischen den Stauden und in der Blumenwiese. Und so wie es am Himmel und in den Prognosen aussieht, werden Letztere wohl noch breiter werden.