Ein sich ständig veränderndes Gartenbild, egal aus welcher Perspektive betrachtet, war die Idee. Dass es hierfür keinen Rasen braucht, schnell klar. Dieses monotone Grün ist spätestens nach diesem Sommer als Zukunftsmodell im Garten ausgeschieden.
So blieben Struktur gebende Gehölze und fröhlich bunte Stauden auf der Wunschliste stehen. Mischung hieß das Zauberwort, doch was passt zusammen, wer lebt gerne mit wem und umgibt sich mit welchen Nachbarn? Genau dafür gibt es Experten in unserer grünen Branche und so bat ich Bettina Jaugstetter um Hilfe. Die Pflanzliste im Herbst 2021 war umfangreich, der Gartenbesitzerin vieles nicht bekannt, doch das nötige Vertrauen vorhanden. Die Bestellung landete bei Michael Moll (Winterharte Gartenstauden) in Leinfelden-Echterdingen auf dem Schreibtisch und der Abruf der insgesamt 1.200 Pflanzen erfolgte Anfang April 2022. So lange dauerte nämlich die akribische Unkrautentfernung mit der Grabgabel und zweier Hände Arbeit auf den 200 Quadratmetern ehemaligem Grünland.
Zum Auslegen der vielen Stauden war die Fachfrau persönlich vor Ort, was den Pflanzplan sparte und in der Hausherrin – ob der vielen Töpfe auf den Beeten – leichte Panik ausbrechen ließ. Die Wetterprognosen für den nächsten Tag waren nach sonnigen Wochen im März leider nicht sehr vielversprechend. Zum Glück gibt es beste Freundinnen, die in solchen Situationen zur Hilfe eilen und schauen, dass bei wenig Plusgraden und den ersten Schneeflocken doch noch alles ein gutes Ende findet.
Am Abend waren alle Stauden gepflanzt, die Töpfe teils umgedreht darübergestülpt, um am nächsten Tag den Mulch leichter aufbringen zu können. Doch dazu kam es dann erst Tage bzw. Wochen später, denn am Morgen danach war alles unter einer blütenweißen Schnee-pracht verhüllt. So schützten die Töpfe zumindest das frische Grün ein wenig und taten so ihren Dienst.